Manuka-Honig, gewonnen aus den Blüten des Manuka-Strauchs in Neuseeland und Australien, ist für seine einzigartigen Eigenschaften bekannt. Seit Jahrhunderten nutzen die indigenen Völker der Region diesen Honig. Aktuelle Studien bestätigen seine antibakterielle Wirkung, was ihn auch in der modernen Medizin interessant macht. Doch sein hoher Preis macht ihn anfällig für Fälschungen auf dem Markt.
Wichtige Erkenntnisse
- Manuka-Honig stammt aus Neuseeland und Australien.
- Er enthält eine hohe Konzentration an Methylglyoxal (MGO) und wirkt antibakteriell.
- Hoher Preis führt zu vielen Fälschungen; Zertifizierungen helfen beim Kauf.
- Werbung mit Heilaussagen ist in der EU verboten.
Was Manuka-Honig so besonders macht
Der Manuka-Honig wird aus dem Nektar der Blüten des Manuka-Strauchs (Leptospermum scoparium) gewonnen. Dieser Strauch wächst hauptsächlich in den Bergregionen Neuseelands und in Teilen Australiens. Die Ureinwohner Neuseelands nutzen Manuka-Produkte traditionell zur Behandlung von Entzündungen und Infektionen.
Die besondere Eigenschaft des Manuka-Honigs liegt in seinem hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO). Dieser Stoff entsteht, nachdem Bienen den Blütennektar gesammelt und zu Honig verarbeitet haben. Im Vergleich zu herkömmlichem Honig kann Manuka-Honig bis zu hundertmal mehr Methylglyoxal enthalten. Dies erklärt seine starke antibakterielle Wirkung, die in verschiedenen Studien belegt wurde.
Fakten zu MGO
Methylglyoxal (MGO) ist der Hauptwirkstoff, der für die antibakteriellen Eigenschaften von Manuka-Honig verantwortlich ist. Die Konzentration von MGO wird oft auf den Produktetiketten angegeben und dient als Qualitätsmerkmal.
Anwendung in der Medizin und im Alltag
In der Medizin findet sterilisierter Manuka-Honig Anwendung, insbesondere bei der äußerlichen Behandlung von Wunden. Die antibakterielle Wirkung kann hier zur Unterstützung der Heilung beitragen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Verbraucher den Honig, den sie als Lebensmittel kaufen, nicht selbst auf offene Wunden auftragen sollten. Die Verbraucherzentralen weisen auf mögliche Verunreinigungen hin, die bei nicht-medizinischen Produkten auftreten können.
"Die antibakterielle Wirkung von Manuka-Honig ist beeindruckend. Dennoch sollte man bei der Anwendung als Verbraucher vorsichtig sein und sich an die Empfehlungen halten, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden."
Herausforderungen durch Fälschungen und Preis
Manuka-Honig ist ein Luxusprodukt. Ein Glas mit 250 Gramm kann bis zu 80 Euro kosten. Dieser hohe Preis und die begrenzte Verfügbarkeit machen ihn zu einem attraktiven Ziel für Fälscher. Der Markt ist daher mit Produkten überschwemmt, die als Manuka-Honig beworben werden, aber nicht die versprochene Qualität oder Herkunft aufweisen.
Hintergrund: Verbraucherschutz beim Honigkauf
Da es derzeit kein einheitliches, verbindliches Siegel für echten Manuka-Honig gibt, ist es für Käufer schwierig, Fälschungen zu erkennen. Organisationen wie die "Unique Manuka Factor Honey Association" (UMFHA) in Neuseeland und die "Australian Manuka Honey Association" (AMHA) bieten jedoch Zertifizierungen an. Honige, die mit den Siegeln dieser Verbände gekennzeichnet sind, werden auf ihre Reinheit und Qualität geprüft.
- Tipp beim Kauf: Achten Sie darauf, ob der Anbieter Mitglied eines dieser Branchenverbände ist.
- MGO-Wert: Ein hoher MGO-Wert ist ein Indikator für die Qualität, aber nicht die einzige Garantie für Echtheit.
Werbung und rechtliche Grenzen
In der Europäischen Union sind die Vorschriften für die Werbung mit Lebensmitteln streng. Es ist gesetzlich verboten, einem Lebensmittel heilende oder krankheitslindernde Eigenschaften zuzuschreiben. Diese Regelung gilt auch für Manuka-Honig. Obwohl der Honig oft mit Begriffen wie "entzündungshemmend" oder "antibakteriell" beworben wird, insbesondere im Zusammenhang mit Erkältungen, Corona oder Magen-Darm-Beschwerden, sind solche Aussagen rechtlich nicht zulässig.
Verbraucher sollten skeptisch sein, wenn Produkte mit überzogenen Heilaussagen beworben werden. Lebensmittel dienen der Ernährung und nicht der Behandlung von Krankheiten. Bei gesundheitlichen Beschwerden ist immer ein Arzt oder Apotheker zu konsultieren.
Bedeutung für den Verbraucher
Die klare Trennung zwischen Lebensmittel und Medikament ist entscheidend. Während Manuka-Honig als Lebensmittel genossen werden kann und potenziell positive Eigenschaften besitzt, darf er nicht als Heilmittel beworben oder verkauft werden. Dies schützt die Verbraucher vor irreführenden Informationen und fördert eine verantwortungsvolle Nutzung von Lebensmitteln.
Es ist wichtig, sich umfassend zu informieren und auf seriöse Quellen zu verlassen, wenn es um Produkte mit gesundheitlichen Wirkversprechen geht. Die Verbraucherzentralen bieten hierfür eine gute Anlaufstelle und beantworten Fragen zu Lebensmitteln und Ernährung.





