Frankreichs Sozialleasing-Programm für Elektroautos verzeichnet einen bemerkenswerten Erfolg. Seit seiner Neuauflage Ende September wurden bereits 41.500 Verträge abgeschlossen. Das Programm zielt darauf ab, Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zu Elektromobilität zu ermöglichen und damit auch die Luftqualität in Ballungsräumen zu verbessern.
Wichtige Punkte
- 41.500 Leasingverträge seit Ende September abgeschlossen.
- Zielgruppe sind Geringverdiener, die beruflich auf ein Auto angewiesen sind.
- Monatliche Leasingraten liegen zwischen 140 und 200 Euro.
- Staatlicher Zuschuss beträgt bis zu 7.000 Euro pro Fahrzeug.
- Fokus auf europäische Elektroauto-Modelle durch Umweltkriterien.
Ein Modell für erschwingliche Elektromobilität
Das französische Sozialleasing-Modell bietet Elektroautos zu attraktiven Konditionen an. Es richtet sich speziell an Haushalte mit geringem Einkommen, die beruflich auf ein Fahrzeug angewiesen sind. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass der Arbeitsweg mindestens 15 Kilometer beträgt.
Die monatlichen Leasingraten sind bewusst niedrig gehalten. Sie bewegen sich in einem Bereich von 140 bis 200 Euro. Dies macht Elektroautos für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich, die sich einen Direktkauf oft nicht leisten könnte.
Faktencheck
- 41.500 Verträge: So viele Sozialleasing-Vereinbarungen wurden seit Ende September in Frankreich unterzeichnet.
- 11.360 Verträge: Entfallen auf Menschen in Ballungsräumen mit hoher Luftverschmutzung.
- 50.000 Fahrzeuge: Das ist die Gesamtzahl der Fahrzeuge, die über das Leasingmodell angeboten werden sollen.
- 370 Millionen Euro: Die diesjährige staatliche Förderung für das Programm.
Staatliche Unterstützung und Umweltaspekte
Der französische Staat fördert jedes E-Auto im Rahmen dieses Programms mit einem Zuschuss von bis zu 7.000 Euro. Diese Subvention ist entscheidend, um die niedrigen Leasingraten zu ermöglichen und die Elektromobilität attraktiver zu machen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Programms sind die Umweltkriterien für die Auswahl der Modelle. Diese Kriterien sind so gestaltet, dass sie primär europäische Autohersteller begünstigen. Hersteller aus nicht-europäischen Ländern, wie beispielsweise China, werden dadurch praktisch ausgeschlossen.
„Die Förderung der Elektromobilität muss sozial gerecht und gleichzeitig umweltfreundlich sein. Unser Programm zeigt, dass dies möglich ist.“
Die Entscheidung, europäische Hersteller zu bevorzugen, hat sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Gründe. Sie soll die heimische Industrie stärken und gleichzeitig sicherstellen, dass die Fahrzeuge bestimmten Umweltstandards entsprechen, die möglicherweise über die reinen Emissionswerte hinausgehen.
Erfolg des Programms und Wartelisten
Die hohe Nachfrage unterstreicht den Erfolg des Sozialleasing-Modells. Mit 41.500 abgeschlossenen Verträgen seit Ende September ist das Programm auf einem guten Weg, die angepeilte Zahl von 50.000 Fahrzeugen zu erreichen. Darüber hinaus gibt es bereits eine Warteliste für weitere Interessenten.
Die Resonanz zeigt, dass ein erhebliches Bedürfnis nach erschwinglichen Elektrofahrzeugen besteht, insbesondere bei Menschen, die auf ein Auto für ihren Arbeitsweg angewiesen sind. Das Programm hilft diesen Personen nicht nur finanziell, sondern trägt auch zur Reduzierung von Emissionen im Verkehrssektor bei.
Hintergrundinformationen
Die französische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität massiv auszubauen. Dies ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Verbesserung der Luftqualität in städtischen Gebieten. Programme wie das Sozialleasing sind dabei zentrale Instrumente, um diesen Übergang auch für einkommensschwächere Haushalte zu gestalten.
Mögliche Impulse für Deutschland
Auch in Deutschland gibt es Überlegungen, ähnliche Förderprogramme für Elektroautos einzuführen. Die schwarz-rote Koalition plant eine Förderung für bestimmte Einkommensklassen. Vorschläge der SPD-Fraktion umfassen eine Kaufprämie von mindestens 3.000 Euro sowie ein ergänzendes Leasing-Angebot.
Demnach sollen Autohersteller ebenfalls mindestens 3.000 Euro pro Fahrzeug als Rabatt beisteuern. Die Förderung ist für den Zeitraum von 2026 bis 2029 angedacht und soll sich an Menschen mit kleinem bis mittlerem Einkommen richten.
Geplante Maßnahmen in Deutschland
- Kaufprämie: Mindestens 3.000 Euro für Gering- und Mitteleinkommen von 2026 bis 2029.
- Herstellerbeteiligung: Autohersteller sollen zusätzlich 3.000 Euro Rabatt geben.
- Leasingprogramm: Ab 2027 ist ein Leasingprogramm mit sozialer Komponente geplant.
- Kaufoption: Das Leasing soll eine geringe Rate und eine spätere Kaufoption für europäische E-Fahrzeuge umfassen.
Diese deutschen Überlegungen zeigen, dass der französische Ansatz als Vorbild dienen könnte. Die Herausforderung besteht darin, ein System zu entwickeln, das sowohl sozial gerecht ist als auch die heimische Automobilindustrie stärkt, ähnlich wie in Frankreich.
Die Förderung der Elektromobilität ist ein komplexes Thema, das sowohl ökologische als auch soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Frankreichs Erfolg mit dem Sozialleasing bietet wertvolle Erkenntnisse für andere europäische Länder, die ähnliche Ziele verfolgen.





