Die Hyundai Motor Group plant eine gewaltige Investition von 125,2 Billionen KRW (etwa 92,7 Milliarden US-Dollar) über die nächsten fünf Jahre. Dieser Schritt soll das Unternehmen von einem traditionellen Automobilhersteller zu einem globalen Technologiekonzern wandeln. Ein Großteil der Mittel fließt in Robotik und Künstliche Intelligenz, um eine umfassende Infrastruktur für das sogenannte „Physische KI“ aufzubauen.
Wichtige Erkenntnisse
- Hyundai investiert 125,2 Billionen KRW bis 2030 in Zukunftstechnologien.
- Ein Hauptaugenmerk liegt auf Robotik und „Physischer KI“.
- Geplant sind ein KI-Rechenzentrum und ein Testzentrum für Roboter.
- Eine neue Produktionsstätte für Roboter soll entstehen, inklusive Gießerei-Diensten.
- Die Akquisition von Boston Dynamics wird strategisch genutzt, um die Produktion zu skalieren.
Massive Investitionen in die Zukunft der Mobilität
Von 2026 bis 2030 wird die Hyundai Motor Group (HMG) einen erheblichen Teil ihres Kapitals in neue Geschäftsfelder lenken. Insgesamt sind 50,5 Billionen KRW speziell für „zukünftige Geschäftsfelder“ vorgesehen. Dies umfasst nicht nur die Weiterentwicklung von Elektrofahrzeugen und softwaredefinierten Autos (SDVs), sondern auch den Aufbau einer kompletten Wertschöpfungskette für Robotik und KI.
Das Ziel ist klar: Hyundai will die Kerninfrastruktur für „Physische KI“ schaffen. Diese Technologie ist entscheidend für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge und intelligenter Roboter, die in der realen Welt agieren können.
Zahlen und Fakten
- Gesamtinvestition: 125,2 Billionen KRW (ca. 92,7 Mrd. USD)
- Zeitraum: 2026 bis 2030
- Anteil für Zukunftsgeschäfte: 50,5 Billionen KRW
- Fokus: Robotik und Künstliche Intelligenz
Aufbau einer umfassenden Robotik-Infrastruktur
Der Plan der Hyundai Motor Group beinhaltet mehrere strategische Initiativen, die darauf abzielen, eine vollständige Wertschöpfungskette für die Entwicklung und den Einsatz von Robotern zu etablieren. Dies beginnt bei der Datenerfassung und reicht bis zur Produktion.
Neues KI-Rechenzentrum
Ein zentraler Bestandteil ist der Bau eines neuen Hochleistungs-Rechenzentrums. Dieses Zentrum wird die riesigen Datenmengen im Petabyte-Bereich verarbeiten, die für das Training von KI-Modellen notwendig sind. Diese Modelle sind sowohl für autonomes Fahren als auch für physische Roboter von Bedeutung. Die Verarbeitung großer Datenmengen ist entscheidend, um leistungsstarke und zuverlässige KI-Systeme zu entwickeln.
Zentrum für Physische KI-Anwendungen
Hyundai wird zudem ein spezielles Testfeld einrichten, das sogenannte „Physical AI Application Center“. Hier sollen die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit von Robotern überprüft werden, bevor sie in industriellen Umgebungen zum Einsatz kommen. Dieser Schritt ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Roboter den hohen Anforderungen des realen Betriebs gerecht werden.
„Unser Ziel ist es, eine nahtlose Integration von KI und Robotik zu schaffen, die über die Automobilindustrie hinausgeht und neue Märkte erschließt.“
Eigene Roboterproduktion und Gießerei-Dienste
Ein weiterer wichtiger Punkt des Plans ist der Bau einer neuen Produktionsstätte für die Eigenfertigung kompletter Robotersysteme. Dies markiert einen bedeutenden Schritt, da die Produktion von Robotern bisher oft ein Engpass für auf Forschung und Entwicklung spezialisierte Firmen war. Hyundai plant außerdem, „Gießerei-Dienste“ für kleine und mittlere Unternehmen anzubieten, die keine eigenen Fertigungskapazitäten besitzen. Dies soll die Entwicklung des gesamten Ökosystems fördern.
Hintergrund: Boston Dynamics
Die massive Investition in die Robotik-Infrastruktur baut auf der Akquisition von Boston Dynamics im Jahr 2021 auf. Hyundai ist bereits als erster und größter Kunde für den neuen vollelektrischen humanoiden Roboter Atlas vorgesehen. Atlas wird zunächst in den eigenen Produktionsanlagen des Konzerns getestet. Die neue Strategie zielt darauf ab, die Fertigungskompetenz von HMG zu nutzen, um die Produktion von Atlas und zukünftigen Robotern zu skalieren.
Stärkung der Lieferkette und Exportindustrie
Die Hyundai Motor Group beabsichtigt, ihre bestehenden Automobilzulieferer aktiv zu unterstützen. Sie sollen in der Forschung und Entwicklung von Robotikkomponenten gefördert werden, um eine Umstellung auf diesen neuen Sektor zu ermöglichen. Das Ziel ist es, wichtige Teile lokal zu produzieren und eine neue, hochwertige Exportindustrie aufzubauen. Dies stärkt nicht nur die heimische Wirtschaft, sondern reduziert auch die Abhängigkeit von externen Bezugsquellen.
Diese umfassende Strategie zeigt, dass Hyundai Motor Group weit über die Rolle eines reinen Automobilherstellers hinausdenkt. Der Konzern positioniert sich als führender Akteur in der Robotik und der „Physischen KI“, um zukünftige Technologiemärkte maßgeblich zu gestalten. Die Verpflichtung von 125,2 Billionen KRW unterstreicht eine klare und finanzierte Strategie für diese Transformation.
Zusammenarbeit über Konzerngrenzen hinweg
Es ist bemerkenswert, dass beide Hauptzweige des Hyundai-Konglomerats nun voll auf Robotik setzen. Neben der Hyundai Motor Group verfolgt auch HD Hyundai (Schwerindustrie und Schiffbau) eigene ehrgeizige Pläne. HD Hyundai hat eine Partnerschaft mit dem Humanoiden-Startup Persona AI, um Roboter in seinen Werften einzusetzen. Dies zeigt eine konzernweite Vision für die Zukunft der Robotik.
Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich diese ehrgeizigen Pläne in greifbare Produkte und Dienstleistungen umsetzen lassen. Die Investitionen sind ein klares Signal, dass Hyundai die Robotik als zentralen Pfeiler seiner zukünftigen Geschäftstätigkeit sieht.





