Wero, der neue europäische Bezahldienst, hat Anfang Juli 2024 seinen Betrieb aufgenommen. Dieser Dienst, betrieben von der European Payment Initiative (EPI), ermöglicht es Nutzern, Geld ohne die Eingabe langer IBANs und BICs zu überweisen. Stattdessen können Transaktionen einfach über die Mobilfunknummer des Empfängers durchgeführt werden. Ziel ist es, eine europäische Alternative zu den etablierten US-amerikanischen Zahlungsdiensten zu schaffen.
Seit Herbst 2025 können Verbraucher Wero auch für Zahlungen in teilnehmenden Online-Shops nutzen. Die Einführung erfolgt schrittweise, wobei zunächst Überweisungen innerhalb Deutschlands, Frankreichs und Belgiens möglich sind. Für die Nutzung benötigen Kunden ein Konto bei einer der teilnehmenden Banken oder Sparkassen.
Wichtige Punkte zu Wero
- Wero startete im Juli 2024 als digitaler Bezahldienst.
- Ermöglicht Überweisungen per Handynummer statt IBAN/BIC.
- Online-Zahlungen in Shops sind seit Herbst 2025 möglich.
- Angebot der European Payment Initiative (EPI).
- Teilnehmende Banken in Deutschland: Deutsche Bank, Postbank, Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, ING, GLS Bank, Revolut, BW Bank.
Was Wero bedeutet und wer dahintersteckt
Der Name Wero ist ein Kunstwort. Er setzt sich aus den englischen Begriffen „We“ (wir) und „Euro“ zusammen. Dies soll die europäische Gemeinschaft und die gemeinsame Währung symbolisieren, die im Zentrum des Dienstes stehen.
Die European Payments Initiative (EPI) ist der Betreiber von Wero. Hinter der EPI stehen 14 führende europäische Banken sowie zwei Zahlungsdienstleister. Diese breite Unterstützung soll sicherstellen, dass Wero eine starke Basis in ganz Europa hat und weithin akzeptiert wird.
In Deutschland engagieren sich wichtige Finanzinstitute wie die Deutsche Bank, die Postbank, die Sparkassen sowie die Volks- und Raiffeisenbanken. Auch die BW Bank, die ING, die GLS Bank und Revolut sind Teil dieser Initiative. Diese Vielfalt an Partnern unterstreicht das Ziel, Wero flächendeckend verfügbar zu machen.
Faktencheck Wero
- Startdatum: Juli 2024
- Betreiber: European Payments Initiative (EPI)
- Anzahl der Partner: 14 Banken und 2 Zahlungsdienstleister
- Funktion: Geld senden und empfangen per Mobilfunknummer
- Online-Shopping: Seit Herbst 2025 verfügbar
So funktioniert die Nutzung von Wero
Die Integration von Wero ist für Nutzer denkbar einfach gestaltet. Wenn die eigene Bank den Dienst unterstützt, wird Wero direkt in die bestehende Banking-App integriert. Das bedeutet, Verbraucher müssen keine komplett neue Anwendung lernen, sondern finden die Funktionen in ihrer gewohnten Umgebung.
Zusätzlich zur Integration in Bank-Apps gibt es auch eine eigenständige Wero-App. Diese ist in den offiziellen App-Stores von Apple und Google verfügbar. Nach dem Download können Nutzer ihr Girokonto mit der App verknüpfen und ein Wero-Profil einrichten.
Der zentrale Mechanismus für Überweisungen ist die Mobilfunknummer. Nutzer müssen beim Einrichten ihres Wero-Profils ihre Handynummer angeben. Über diese Nummer können andere Wero-Anwender sie finden und Geld senden. Dies ersetzt die oft lange und fehleranfällige Eingabe von IBAN und BIC und soll den Prozess deutlich beschleunigen.
„Die Vereinfachung des Zahlungsverkehrs durch die Nutzung der Mobilfunknummer ist ein großer Schritt für den europäischen Markt. Es macht das Senden von Geld so einfach wie eine Textnachricht.“
Echtzeitüberweisungen als Standard
Ein weiterer Vorteil von Wero sind die Echtzeitüberweisungen, auch bekannt als „Instant Payment“. Anders als bei klassischen Banküberweisungen, bei denen das Geld oft Stunden oder sogar Tage unterwegs ist, sollen Wero-Transaktionen in wenigen Sekunden erfolgen. Das Geld wird kurz nach der Freigabe auf dem Empfängerkonto gutgeschrieben. Dies bietet eine hohe Flexibilität und Sicherheit im täglichen Zahlungsverkehr.
Hintergrund: Instant Payment
Instant Payment, oder Echtzeitüberweisung, ist ein Zahlungssystem, das die sofortige Übertragung von Geldbeträgen zwischen Bankkonten ermöglicht. Die Gutschrift erfolgt innerhalb von Sekunden, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, auch an Wochenenden und Feiertagen. Dieses System wurde in Europa eingeführt, um den Zahlungsverkehr zu modernisieren und mit den schnellen digitalen Diensten Schritt zu halten.
Einschränkungen und Zukunftspläne von Wero
Obwohl Wero als europäisches Gegenstück zu großen US-amerikanischen Bezahldiensten wie Visa, MasterCard und PayPal positioniert ist, gibt es zum Start noch einige Einschränkungen. Die Nutzung ist derzeit nur möglich, wenn die eigene Bank den Dienst anbietet. Eine vollständige Liste der teilnehmenden Institute findet sich auf der offiziellen Wero-Website.
Überweisungen sind (Stand Oktober 2025) zunächst nur zwischen Konten in Deutschland, Frankreich und Belgien möglich. Dies ist ein erster Schritt zur europaweiten Abdeckung, die in den kommenden Jahren schrittweise erweitert werden soll. Die separate Wero-App ist bereits auf dem Markt und bietet eine eigenständige Nutzung des Dienstes.
Für die Zukunft sind weitere Entwicklungen geplant. Ab 2026 soll Wero auch im stationären Handel eingesetzt werden können. Dies würde den Dienst zu einer umfassenden Zahlungslösung machen, die sowohl online als auch offline funktioniert und somit eine breite Akzeptanz finden könnte.
Online bezahlen mit Wero
Seit Herbst 2025 ist es möglich, mit Wero in verschiedenen Online-Shops zu bezahlen. Ähnlich wie bei anderen Zahlungsdienstleistern bietet Wero ein Käuferschutzprogramm an. Sollte es Probleme mit einer Bestellung geben, können Kunden diesen Schutz in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist, dass der Händler Wero als Zahlungsoption im Bestellprozess anbietet und der Kunde diese Option auswählt.
Was die Verbraucherzentrale zu Wero sagt
Die Verbraucherzentralen begrüßen den Start von Wero. Sie sehen in dem europäischen Bezahlsystem einen wichtigen Schritt hin zu einem eigenständigen europäischen Zahlungsverkehrsmarkt. Dies könnte eine echte Alternative zu den dominanten US-amerikanischen Anbietern darstellen.
Für einen nachhaltigen Erfolg von Wero ist es nach Ansicht der Verbraucherzentralen entscheidend, dass der Dienst zügig umfassende Zahlungsfunktionen zu wettbewerbsfähigen Konditionen anbietet. Die Entwicklung von Wero wird daher aufmerksam verfolgt. Die Etablierung eines starken europäischen Zahlungsdienstes könnte die Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern reduzieren und die digitale Souveränität Europas stärken.
Die Einführung von Wero markiert einen wichtigen Meilenstein im europäischen Finanzsektor. Mit seinem Fokus auf Benutzerfreundlichkeit, Echtzeit-Transaktionen und europäische Unabhängigkeit hat Wero das Potenzial, den digitalen Zahlungsverkehr in Europa nachhaltig zu prägen und den Verbrauchern eine neue, attraktive Option zu bieten.





