Der Volkswagen-Konzern hat im dritten Quartal des Jahres einen deutlichen Verlust von über einer Milliarde Euro gemeldet. Dies steht im Gegensatz zum Vorjahr, in dem noch ein erheblicher Gewinn erzielt wurde. Die schwierige Lage bei der Sportwagenmarke Porsche AG wird als eine Hauptursache für diese Entwicklung genannt.
Wichtige Erkenntnisse
- Volkswagen meldet einen Verlust von 1,07 Milliarden Euro im dritten Quartal.
- Ein Jahr zuvor betrug der Gewinn nach Steuern 1,56 Milliarden Euro.
- Die Belastungen durch den Umbau bei Porsche AG sind ein wesentlicher Faktor.
- Der Umsatz stieg überraschend um 2,3 Prozent auf 80,3 Milliarden Euro.
- Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt, bleibt aber gedämpft.
Porsche-Umbau belastet Konzernbilanz
Die Umstrukturierung der Sportwagentochter Porsche AG hat die Bilanzen des Volkswagen-Konzerns erheblich beeinflusst. Bereits im September hatte Volkswagen seine Prognosen nach unten korrigiert. Dabei wurde bekannt gegeben, dass der Umbau bei Porsche den Konzern mit 5,1 Milliarden Euro belastet.
Diese Belastung resultiert unter anderem aus einer Abschreibung auf den Firmenwert von Porsche. Solche Abschreibungen sind üblich, wenn der Wert eines Unternehmens oder eines Unternehmensteils neu bewertet werden muss.
Faktencheck
- Verlust Q3 2023: 1,07 Milliarden Euro
- Gewinn Q3 2022: 1,56 Milliarden Euro
- Belastung durch Porsche-Umbau: 5,1 Milliarden Euro
- Umsatz Q3 2023: 80,3 Milliarden Euro
- Umsatzwachstum: 2,3 Prozent
Umsatz steigt trotz Verlusten
Trotz des Milliardenverlusts im dritten Quartal konnte Volkswagen im Tagesgeschäft eine positive Entwicklung verzeichnen. Der Umsatz stieg unerwartet um 2,3 Prozent auf insgesamt 80,3 Milliarden Euro. Dies zeigt, dass das operative Geschäft des Konzerns weiterhin robust ist, auch wenn Sondereffekte die Gesamtergebnisse belasten.
Auch der Mittelzufluss aus dem Fahrzeuggeschäft, der ohne Finanzdienstleistungen berechnet wird, zeigte sich positiv. Mit 3,15 Milliarden Euro Netto-Cashflow blieb etwas mehr Geld im Konzern als erwartet. Dies deutet auf eine solide Liquidität in den Kernbereichen hin.
„Die Branche steht vor großen Herausforderungen, aber unser operatives Geschäft zeigt Widerstandsfähigkeit“, erklärte ein Sprecher des Konzerns intern. „Wir arbeiten intensiv daran, die strukturellen Anpassungen erfolgreich umzusetzen.“
Bestätigung des Jahresausblicks
Das Management von Volkswagen hat den bereits im September gesenkten Jahresausblick bestätigt. Dies bedeutet, dass der Konzern weiterhin mit einem herausfordernden Geschäftsjahr rechnet, aber zuversichtlich ist, die gesteckten Ziele zu erreichen, die an die aktuelle Marktlage angepasst wurden.
Die Automobilindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Themen wie Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren erfordern hohe Investitionen und strategische Neuausrichtungen. Volkswagen investiert massiv in diese Bereiche, was sich kurzfristig auf die Profitabilität auswirken kann.
Hintergrund der Entwicklung
Die Automobilbranche durchläuft eine Phase des Umbruchs. Lieferkettenprobleme, steigende Rohstoffpreise und der Übergang zur Elektromobilität stellen Hersteller weltweit vor große Herausforderungen. Volkswagen, als einer der größten Automobilkonzerne, ist von diesen globalen Trends stark betroffen. Der Fokus auf Softwareentwicklung und neue Antriebstechnologien erfordert massive Investitionen, die sich erst langfristig auszahlen werden.
Blick nach vorne: Strategische Neuausrichtung
Volkswagen befindet sich in einem umfangreichen Umbauprozess. Konzernchef Oliver Blume hat eine Neuausrichtung angekündigt, die Effizienzsteigerungen und eine stärkere Fokussierung auf Kernkompetenzen vorsieht. Die Softwaretochter Cariad beispielsweise, die in der Vergangenheit für Verzögerungen bei der Entwicklung neuer Modelle sorgte, stellt ihre eigene Softwareentwicklung weitgehend ein und setzt vermehrt auf Partnerschaften.
Die verstärkte Produktion von Elektroautos in Europa zeigt einen klaren Trend. Volkswagen verkauft immer mehr E-Autos, was die Transformation des Konzerns unterstreicht. Dieser Wandel ist mit hohen Kosten verbunden, soll aber langfristig die Wettbewerbsfähigkeit sichern.
- Elektromobilität: Volkswagen forciert den Ausbau seiner Elektrofahrzeugflotte.
- Softwareentwicklung: Neuausrichtung bei Cariad, Fokus auf Kooperationen.
- Effizienzprogramme: Interne Maßnahmen zur Kostenoptimierung.
Die kommenden Quartale werden zeigen, wie sich diese strategischen Entscheidungen auf die finanzielle Leistung des Volkswagen-Konzerns auswirken. Die Herausforderungen bleiben bestehen, aber die Weichen für eine zukunftsfähige Ausrichtung sind gestellt.





