Der Hyundai Ioniq 6, bekannt für seine aerodynamische Form, erhält eine leistungsstarke N-Version. Diese Variante verspricht eine verbesserte Fahrdynamik und richtet sich an Fahrer, die sportliche Leistung von einem Elektrofahrzeug erwarten. Ein erster Test auf der Rennstrecke zeigt, dass der Ioniq 6 N mehr als nur ein schnelles Auto ist.
Wichtigste Erkenntnisse
- Der Hyundai Ioniq 6 N beschleunigt in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
- Die Dauerleistung beträgt 448 kW, mit einem Boost von kurzzeitig 478 kW.
- Der Preis liegt bei rund 77.000 Euro und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Das Fahrwerk wurde umfassend überarbeitet und bietet eine hohe Präzision.
- Spezielle Kühlung für Batterie und elektrische Systeme ermöglicht den Einsatz auf der Rennstrecke.
Leistung und Preis im Detail
Der neue Hyundai Ioniq 6 N beeindruckt mit seinen reinen Leistungsdaten. Als Allradler bringt er 2,1 Tonnen auf die Waage und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 257 km/h. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gelingt in nur 3,2 Sekunden. Diese Werte werden durch eine Dauerleistung von 448 kW ermöglicht, die im Boost kurzzeitig auf 478 kW ansteigt.
Ein besonders attraktiver Aspekt ist der Preis. Mit rund 77.000 Euro positioniert sich der Ioniq 6 N als eine interessante Alternative in seinem Segment. Zum Vergleich: Ein Porsche Taycan GTS, der eine ähnliche Leistung bietet, kostet etwa 148.800 Euro. Bei Hyundai sind zudem kaum zusätzliche Optionen nötig, was den Endpreis überschaubar hält.
Faktencheck: Hyundai Ioniq 6 N
- Leistung: 448 kW (Dauer), 478 kW (Boost)
- Beschleunigung (0-100 km/h): 3,2 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 257 km/h
- Preis: ca. 77.000 Euro
- Drehmoment: 770 Nm
Design und Aerodynamik
Der Ioniq 6 N ist knapp fünf Meter lang und bietet mit fast drei Metern Radstand viel Platz im Innenraum. Das äußere Design polarisiert. Die aerodynamische Form wird in der N-Ausführung durch eine schwarze Fläche am Heck, einen Schwanenhals-Heckflügel und Kotflügelverbreiterungen ergänzt. Diese Elemente sind nicht nur optischer Natur, sondern dienen auch der Funktionalität.
Manfred Harrer, der Chef der Performance-Abteilung von Hyundai, betont die Bedeutung dieser Designmerkmale:
„Es ging uns um reales Track-Driving.“Dies unterstreicht, dass die Änderungen nicht nur der Show dienen, sondern die Performance auf der Rennstrecke verbessern sollen. Besonders wichtig hierbei ist die optimierte Kühlung der Batterie und der elektrischen Systeme, die für den harten Einsatz auf der Piste unerlässlich ist.
Fahrwerk und Bremsen: Für die Rennstrecke optimiert
Das Fahrwerk des Ioniq 6 N wurde grundlegend überarbeitet und unterscheidet sich stark von der Basisversion. Die Aufhängungspunkte wurden neu positioniert und elektrisch gesteuerte Performance-Dämpfer kommen zum Einsatz. Diese Maßnahmen senken den Fahrzeugschwerpunkt weiter ab, sogar stärker als beim Schwestermodell Ioniq 5 N. Das Ergebnis ist ein Fahrverhalten, das sowohl auf holprigen Landstraßen Komfort bietet als auch auf der Rennstrecke kaum Wankbewegungen zulässt.
Die Bremsanlage ist üppig dimensioniert und sorgt für eine hohe Konstanz. Je nach Fahrmodus kann die Verzögerung brutal, aber fein dosierbar eingestellt werden, was dem Fahrer Vertrauen gibt. Die Rekuperation trägt ebenfalls zur Verzögerung bei und kann je nach Modus eine Bremskraft von bis zu 0,6 g erzeugen. Das Allradsystem mit einer Betonung der Hinterachskraft und einem sensiblen Torque Vectoring verteilt das Drehmoment von 770 Nm und sorgt für ein phänomenales Ein- und Auslenkverhalten in Kurven.
Hintergrund: Nürburgring-Erprobung
Viele der Performance-Verbesserungen des Ioniq 6 N wurden auf der anspruchsvollen Nürburgring-Nordschleife erprobt. Diese intensive Testphase stellt sicher, dass das Fahrzeug auch unter extremen Bedingungen zuverlässig und performant ist. Manfred Harrer betont, dass es bei Elektrosportwagen nicht nur um hohe Leistung geht, sondern auch um Haltbarkeit, Bremsen und Kurvenverhalten.
Fahrerlebnis und digitale Features
Neben der reinen Performance bietet der Ioniq 6 N auch Elemente, die das Fahrerlebnis spielerisch gestalten. Ein Soundmodul kann auf Wunsch eine röhrende Geräuschkulisse einspielen, die an Verbrennungsmotoren erinnert. Dies lässt sich jedoch auch ausschalten. Die Funktion „N e-Shift“ simuliert eine virtuelle Schaltung per Lenkradwippen, um das Gefühl eines Verbrenners zu verstärken. Diese Option ist zwar nicht notwendig, kann aber für manche Fahrer das Erlebnis bereichern.
Für ernsthafte Rennstrecken-Enthusiasten ist der im Infotainment integrierte N-Track-Manager interessant. Er bietet Funktionen wie ein Ghost-Car im Display, das die aktuelle Rundenzeit visualisiert. Zudem gibt es eine Vielzahl von Driftparametern, die es auch Laien ermöglichen, kontrolliert und sicher zu driften. Der Ioniq 6 N verbindet somit sportliche Leistung mit digitalen Spielereien und spricht eine jüngere Zielgruppe an, die den Übergang von der Gaming-Welt auf die Straße schätzt.
Konkurrenz und Alternativen
Der Hyundai Ioniq 6 N tritt in einem hart umkämpften Markt an. Der bereits erwähnte Porsche Taycan GTS ist ein direkter Konkurrent, liegt preislich aber deutlich höher. Eine eng verwandte Alternative aus dem gleichen Konzern ist der Kia EV6 GT, der ebenfalls eine beeindruckende Fahrdynamik bietet. Beide Modelle zeigen, wie sehr Leistung bei Elektroautos mit dem Verbrauch korreliert. Der Ioniq 6 N bietet hier ein ausgewogenes Paket aus Leistung, Preis und technischer Raffinesse.
- Direkter Konkurrent: Porsche Taycan GTS
- Verwandte Alternative: Kia EV6 GT
Insgesamt präsentiert sich der Hyundai Ioniq 6 N als eine ernstzunehmende Sportlimousine im Elektro-Segment. Er kombiniert beeindruckende Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit mit einem präzisen Fahrwerk und einer für die Rennstrecke optimierten Kühlung. Der attraktive Preis macht ihn zu einer spannenden Option für alle, die ein leistungsstarkes Elektrofahrzeug suchen.





