Hecate Grid hat sein geplantes 650-Megawatt-Batterieenergiespeichersystem (BESS) auf Staten Island, New York, eingestellt. Dies gab das Unternehmen in einem Schreiben an die New York State Public Service Commission (NYPSC) bekannt. Die genauen Gründe für die Beendigung des Projekts wurden nicht öffentlich genannt.
Wichtigste Erkenntnisse
- Hecate Grid hat das 650-MW-Batteriespeicherprojekt Swiftsure auf Staten Island gestoppt.
- Lokale Opposition und regulatorische Herausforderungen in New York könnten eine Rolle gespielt haben.
- Die Entwicklung von BESS-Projekten in New York gilt als komplex und zeitaufwändig.
- Texas und Kalifornien bieten derzeit stabilere Bedingungen für Energiespeicherprojekte.
Details zur Projektstornierung
Das Schreiben von Hecate Grid an die NYPSC, das von Hecate Grid Swiftsure LLC unterzeichnet wurde, informierte die Kommission über die Einstellung der Baupläne. Es wurde explizit festgehalten, dass kein Teil des BESS bisher gebaut wurde. Die Mitteilung erfolgte, nachdem das Unternehmen im April einen Antrag auf Fristverlängerung zur Einreichung von Projektdokumenten gestellt hatte, dem jedoch von lokalen Politikern widersprochen wurde.
Mehrere lokale Amtsträger, darunter Assemblyman Sam Pirozzolo und Senator Andrew Lanza, hatten die NYPSC aufgefordert, die Verlängerungsanfrage von Hecate Grid abzulehnen. Dies deutet auf eine starke lokale Opposition gegen das Projekt hin, die über die reine Bürokratie hinausgeht.
Faktencheck
- Projektname: Swiftsure BESS
- Geplante Kapazität: 650 Megawatt
- Standort: Staten Island, New York
- Status: Projekt eingestellt, kein Bau erfolgt
Herausforderungen im New Yorker Markt
Die Entwicklung von Batterieenergiespeicherprojekten im New York Independent System Operator (NYISO)-Markt ist bekanntermaßen schwierig. Chris McKissack, CEO von Fullmark (ehemals Hecate Grid), äußerte sich im August zu den Schwierigkeiten in New York.
"Eine große Lehre aus New York ist, dass es sich nicht unbedingt auszahlt, ein Early Mover zu sein. Sie versuchen immer noch herauszufinden, wie es für Speicher und andere Generatortypen funktioniert."
McKissack betonte, dass der New Yorker Markt eine herausfordernde Zeitplanung erfordert. Er erwähnte auch, dass ein wesentliches Upside-Szenario für Batteriespeicher in New York die großen Mengen an geplantem Offshore-Wind gewesen wären, aber auch hier gab es "Gegenwind".
Lokale Widerstände und Sicherheitsbedenken
Die Opposition gegen BESS-Projekte ist auf Staten Island nicht neu. Bereits im April kündigte der Borough President von Staten Island an, eine Klage einzureichen, um die Entwicklung von BESS-Projekten in seinem Bezirk zu stoppen. Gleichzeitig stimmte der Stadtrat von Oyster Bay auf Long Island für eine Verlängerung eines Moratoriums für den Bau von BESS-Anlagen.
Sicherheitsbedenken, insbesondere im Zusammenhang mit Batteriebränden, spielen eine wichtige Rolle. Im August sprach der Administrator der US-Umweltschutzbehörde (EPA), Lee Zeldin, auf einer Pressekonferenz auf Long Island über BESS-Brandschutz. Die EPA veröffentlichte in diesem Zusammenhang neue Sicherheitsrichtlinien.
Hintergrund: NYSERDA-Programm
Die New York State Energy Research and Development Authority (NYSERDA) hat Anfang des Jahres einen Entwurf für einen "Bulk Energy Storage Program Implementation Plan" eingereicht, der von der NYPSC genehmigt wurde. Dieser Plan beschreibt die Struktur des "Index Storage Credit Mechanism". Dabei handelt es sich um ein Beschaffungsprogramm für große Energiespeicheranlagen, bei dem der Staat Einnahmen zu einem vorab vereinbarten Ausübungspreis auf dem Großhandelsmarkt garantiert.
Dieses Programm soll Investitionen in große Energiespeicher fördern, doch die Umsetzung und die Akzeptanz vor Ort bleiben eine Herausforderung.
Alternativen und stabilere Märkte
Angesichts der Schwierigkeiten in New York suchen Entwickler nach stabileren Bedingungen. McKissack hob Texas und Kalifornien als die "stabilsten Profile für Energiespeicher" hervor. Auch der PJM-Markt (Pennsylvania, Jersey, Maryland) wurde als "spannender Markt" bezeichnet.
Diese Märkte bieten möglicherweise klarere regulatorische Rahmenbedingungen und eine höhere Akzeptanz für groß angelegte Energiespeicherprojekte, was für Entwickler eine geringere Unsicherheit bedeutet.
Unternehmensstruktur und Namensänderung
Das Projekt wurde von Hecate Grid Swiftsure LLC betrieben. Hecate Grid ist ein 2018 gegründeter Ableger des Entwickler-Betreibers Hecate Energy. Im Mai dieses Jahres firmierte Hecate Grid zu Fullmark Energy um, um seinen Status als voll integriertes Energiespeicherunternehmen widerzuspiegeln. Die genaue Eigentümerstruktur des Swiftsure-Projekts blieb jedoch unklar, da Hecate Grid bzw. Fullmark keine weiteren Details dazu preisgaben.
Die Entscheidung, das Projekt einzustellen, ist ein deutliches Zeichen für die komplexen und oft unvorhersehbaren Herausforderungen, denen sich Entwickler von Infrastrukturprojekten im Bereich der erneuerbaren Energien in bestimmten Regionen stellen müssen.





