Die großen Rabatttage wie Black Friday, Cyber Monday oder die Amazon Prime Days locken jedes Jahr Millionen von Käufern mit vermeintlich unschlagbaren Angeboten. Doch nicht jeder Rabatt ist ein echtes Schnäppchen. Verbraucherzentralen warnen vor versteckten Fallen und geben wichtige Hinweise, wie man beim Online-Einkauf wirklich spart und sich vor Betrug schützt.
Wichtige Erkenntnisse
- Vorsicht vor Fake-Angeboten, besonders auf Marktplätzen.
- Rabatte genau prüfen und Preise vorab vergleichen.
- Sich nicht von Zeitdruck-Taktiken beeinflussen lassen.
- Sichere Bezahlmethoden wählen und Daten schützen.
- Widerrufsrecht kennen und nutzen.
Fake-Shops und unseriöse Angebote erkennen
Gerade an Aktionstagen, wenn viele Händler um die Aufmerksamkeit der Kunden buhlen, steigt die Gefahr, auf unseriöse Angebote hereinzufallen. Dubiose Anbieter nutzen die hohe Nachfrage, um mit unrealistisch niedrigen Preisen zu locken. Besonders auf großen Online-Marktplätzen sind solche Fake-Angebote immer wieder zu finden.
Ein häufiges Muster ist die Forderung nach Vorkasse. Kunden zahlen, erhalten aber nie ihre Ware. Es ist entscheidend, einen Shop vor dem Kauf genau zu prüfen. Seriöse Anbieter bieten in der Regel verschiedene sichere Bezahlmethoden an, darunter Rechnungskauf oder Lastschrift.
Faktencheck: Vorkasse-Fallen
- Risiko bei Vorkasse: Bei Zahlungen per Vorkasse oder Direktüberweisung ist es oft schwierig, das Geld zurückzuerhalten, falls die Ware nicht geliefert wird.
- Verbraucherzentralen raten: Seien Sie misstrauisch, wenn ein Shop ausschließlich Vorkasse anbietet.
Rabatte richtig einschätzen und Preise vergleichen
Viele Händler werben mit hohen Rabatten, die sich auf die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Herstellers beziehen. Diese UVPs sind jedoch oft sogenannte Mondpreise, die kaum ein Händler tatsächlich verlangt. Ein scheinbar hoher Rabatt auf den UVP kann daher irreführend sein.
Seit kurzem sind Händler verpflichtet, zusätzlich zum Rabatt auch den niedrigsten Preis anzugeben, den sie in den letzten 30 Tagen vor der Aktion für das Produkt verlangt haben. Achten Sie auf diese Angabe, um die tatsächliche Ersparnis besser einschätzen zu können. Trotzdem bleibt ein Preisvergleich unerlässlich.
„Viele fantastische Sparpreise beruhen auf einem Vergleich mit der unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller. Tatsächlich kassiert jedoch kaum ein Händler den als Mondpreise in Verruf geratenen UVP.“
Die besten Tools für den Preisvergleich
Verbraucherzentralen empfehlen, mindestens zwei Preissuchmaschinen zu nutzen. Tests zeigen, dass es nicht die eine beste Suchmaschine gibt. Erst wenn ein Sonderangebot auch nach der Überprüfung durch zwei verschiedene Suchmaschinen nicht unterboten werden kann, lohnt sich der Kauf wirklich.
Diese Methode hilft, echte Schnäppchen von nur scheinbar reduzierten Preisen zu unterscheiden. Nehmen Sie sich die Zeit für diesen Schritt, auch wenn die Angebote zeitlich begrenzt erscheinen.
Kein Kauf unter Zeitdruck
Online-Händler setzen oft auf psychologische Tricks, um Kunden zum schnellen Kauf zu bewegen. Ablauffähige Balken, die angeblich den schrumpfenden Lagerbestand anzeigen, oder Countdown-Uhren, die das Ende eines Angebots signalisieren, sind beliebte Marketinginstrumente.
Lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Es ist oft unklar, wie viele Artikel tatsächlich noch verfügbar sind. Ein kurzer Balken kann genauso gut 10 wie 1.000 Artikel bedeuten. Auch wenn die Zeit knapp erscheint, prüfen Sie das Angebot in Ruhe.
Hintergrund: Dynamische Preise
Manche Online-Shops passen ihre Preise dynamisch an das Nutzerverhalten an. Wenn Sie oft nach einem bestimmten Produkt suchen, kann es sein, dass Ihnen ein höherer Preis angezeigt wird. Das Löschen von Cookies und des Browserverlaufs kann hier Abhilfe schaffen.
Gute Angebote kommen immer wieder. Ein verpasstes Schnäppchen ist selten der letzte. Eine besonnene Entscheidung schützt vor Fehlkäufen und Enttäuschungen.
Datenschutz beim Online-Einkauf
Beim Online-Shopping hinterlassen Sie digitale Spuren. Unternehmen nutzen diese Daten, um Profile über Ihr Kaufverhalten zu erstellen und personalisierte Angebote zu präsentieren. Dies kann auch dazu führen, dass Ihnen höhere Preise angezeigt werden.
- Löschen Sie regelmäßig Browser-Cookies.
- Seien Sie sparsam mit der Angabe persönlicher Daten.
- Vermeiden Sie Online-Shopping in öffentlichen WLAN-Netzen, da diese oft weniger sicher sind.
Sicherheitstipps des BSI
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt:
- Nutzen Sie verschlüsselte Datenübertragung (erkennbar am „https://“ in der Adresszeile).
- Verzichten Sie auf Einkäufe in öffentlichen WLANs.
- Löschen Sie nach Einkäufen den Browserverlauf und Cookies.
Widerrufsrecht – Ihr letzter Ausweg
Sollte sich ein vermeintliches Schnäppchen als Fehlkauf erweisen oder der Händler Schwierigkeiten bei der Stornierung machen, haben Sie in der Regel ein Widerrufsrecht. Bei Online-Käufen können Sie Produkte innerhalb von 14 Tagen nach Lieferung ohne Angabe von Gründen zurücksenden.
Beachten Sie jedoch, dass Rücksendekosten anfallen können. Prüfen Sie die jeweiligen Vorgaben des Händlers vor dem Kauf. Das Widerrufsrecht ist ein wichtiges Instrument des Verbraucherschutzes und sollte bei Bedarf genutzt werden.
Seriosität eines Shops prüfen
Ein seriöser Online-Shop zeichnet sich durch ein vollständiges und fehlerfreies Impressum, Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB), klare Widerrufs- und Rückgaberechte sowie Datenschutzbestimmungen aus. Fehlen diese Angaben oder sind sie unzureichend, ist Vorsicht geboten.
Der kostenlose Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen kann Ihnen helfen, die Seriosität eines Online-Shops zu überprüfen. Nutzen Sie dieses Tool, um auf der sicheren Seite zu sein und Betrug zu vermeiden.





