Xcel Energy hat einen ambitionierten Plan zur Erweiterung seiner Energiespeicher-Infrastruktur im Mittleren Westen der USA vorgestellt. Das Unternehmen reichte einen Vorschlag bei der Regulierungsbehörde in Minnesota ein, der den Bau des größten Batteriespeichers der Region vorsieht. Dieses Projekt soll die Speicherkapazität erheblich steigern und die Nutzung erneuerbarer Energien optimieren.
Wichtige Punkte
- Xcel Energy plant den größten Batteriespeicher im Mittleren Westen mit 600 MW am Sherco Energy Hub.
- Zusätzliche 135,5 MW Speicherkapazität sind am Blue Lake Standort geplant.
- Die Sherco Solar Anlage wird um weitere 200 MW Solarleistung erweitert.
- Insgesamt sollen 735,5 MW Batteriespeicher und 200 MW Solarenergie hinzukommen.
- Die Projekte schaffen Hunderte von Arbeitsplätzen und generieren Millionen an Steuereinnahmen.
Massiver Ausbau am Sherco Energy Hub
Xcel Energy hat am 31. Oktober einen Vorschlag bei der Minnesota Public Utilities Commission (MPUC) eingereicht. Dieser Vorschlag beinhaltet den Bau einer Batterie-Energiespeicheranlage (BESS) am Sherco Energy Hub in Zentral-Minnesota. Bei Genehmigung würde dies die Speicherkapazität neben dem Kohlekraftwerk Sherco in Becker verdoppeln.
Das Kohlekraftwerk soll bis Ende 2030 stillgelegt werden. Die MPUC hatte zuvor bereits 300 MW Speicherkapazität genehmigt. Der neue Vorschlag erhöht diese Kapazität auf insgesamt 600 MW.
Faktencheck
- 600 MW: Geplante Speicherkapazität am Sherco Energy Hub.
- 135,5 MW: Zusätzliche Speicherkapazität am Blue Lake Standort.
- 200 MW: Erweiterung der Sherco Solar Anlage.
- 735,5 MW: Gesamte neue BESS-Kapazität.
- 2026: Geplanter Baubeginn der BESS-Projekte.
- Ende 2027: Geplante Inbetriebnahme.
Erweiterung an weiteren Standorten
Neben dem Sherco-Standort plant Xcel Energy auch eine Erweiterung am Blue Lake. Dort sollen 135,5 MW Batteriespeicher hinzukommen. Gleichzeitig ist eine Erweiterung der Sherco Solar Anlage in Clear Lake Township um weitere 200 MW Solarmodule vorgesehen.
Durch diese Maßnahmen würde die insgesamt eingesetzte BESS-Kapazität auf 735,5 MW ansteigen. Der Baubeginn für die BESS-Projekte ist für 2026 geplant. Die Inbetriebnahme soll Ende 2027 erfolgen.
Technologie und Netzanbindung
Die Batterien werden auf Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Zelltechnologie basieren. Diese Technologie gilt als robust und langlebig. Sie wird bestehende Netzanschlüsse nutzen, um die von Xcel Energy erzeugte Energie zu speichern.
Dies umfasst Energie aus Wind-, Solar-, Atom- und Erdgasanlagen im gesamten oberen Mittleren Westen. Die gespeicherte Energie kann dann bei hoher Nachfrage ins Netz eingespeist werden.
Wirtschaftliche Auswirkungen und Arbeitsplätze
Die Projekte versprechen erhebliche wirtschaftliche Vorteile für die Region. Laut Xcel Energy werden die Sherco-Batterieprojekte voraussichtlich über 150 gewerkschaftliche Bauarbeitsplätze schaffen. Zudem sollen sie etwa 200 Millionen US-Dollar an lokalen Steuereinnahmen generieren.
Das Blue Lake Projekt wird voraussichtlich rund 55 Bauarbeitsplätze schaffen und 60 Millionen US-Dollar zu den lokalen Steuern beitragen. Xcel Energy erwartet, dass die Projekte Anspruch auf bundesstaatliche Steuergutschriften haben.
„Diese Investitionen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die lokale Wirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze und generieren wichtige Steuereinnahmen für unsere Gemeinden.“
Dies umfasst 30 % für die Blue Lake Batterie und 40 % für die Sherco Batterie- und Solarprojekte. Das Unternehmen gibt an, diese Steuergutschriften direkt an die Kunden in Form reduzierter Rechnungen weiterzugeben.
Hintergrund: Sherco Solar
Die Sherco Solar Anlage, die 2024 in Betrieb genommen wurde, ist das größte Solarkraftwerk im oberen Mittleren Westen. Die ersten beiden Phasen sind bereits in Betrieb. Eine dritte Phase befindet sich im Bau und soll 2026 Strom liefern. Die geplante vierte Phase wird die Gesamtkapazität bis 2029 auf 910 MW erhöhen.
Diese Erweiterung soll rund 300 gewerkschaftliche Bauarbeitsplätze schaffen und etwa 90 Millionen US-Dollar an lokalen wirtschaftlichen Vorteilen bringen.
Dezentrale Speicherlösungen
Bereits im Oktober schlug Xcel Energy den Bau eines 200 MW starken Netzes von dezentralen Batteriespeichern in ganz Minnesota vor. Unter dem Vorschlag 'Capacity*Connect' will Xcel Energy bis 2028 bis zu 200 MW kleiner Batteriespeicher in Minnesota installieren.
Diese Speicher sollen als virtuelles Kraftwerk (VPP) vernetzt und aggregiert werden, um als Front-of-the-Meter (FTM)-Ressource zu fungieren. In Zusammenarbeit mit Sparkfund erklärt Xcel, dass diese dezentralen Energieressourcen dazu beitragen werden, den steigenden Strombedarf zu decken, einen zuverlässigen Service zu bieten, die bestehende Infrastruktur zu optimieren und die lokale Beschäftigung zu fördern.
Allerdings gab es auch kritische Stimmen zu diesem Ansatz. John Farrell, Co-Direktor des Institute for Local Self-Reliance (ILSR), bemerkte in einem Beitrag auf LinkedIn:
„Xcels Programm würde das Eigentum an einem Batteriespeicherprogramm monopolisieren, das dezentrale Batterien als 'kleine Teile einer Versorgungsbatterie'-Strategie betrachtet, die sich ausschließlich auf die Vorteile des Übertragungssystems konzentriert.“
Diese Kritik deutet auf eine Debatte über die Eigentumsstrukturen und die Verteilung der Vorteile von Energiespeichersystemen hin.





