Der finnische Technologiekonzern Wärtsilä wird das nach eigenen Angaben größte DC-gekoppelte Hybrid-Batterie-Energiespeichersystem (BESS) Australiens für den National Electricity Market (NEM) liefern. Dieses Projekt markiert Wärtsiläs neunte BESS-Anlage in Australien und erweitert die lokale Kapazität des Unternehmens auf 1,5 GW/5,5 GWh.
Die Inbetriebnahme des Batteriespeichersystems ist für das Jahr 2028 geplant. Die Auftragsbuchung durch Wärtsilä erfolgt im vierten Quartal 2025 und unterstreicht die wachsende Bedeutung dieser Technologie für die Energiewende in Australien.
Wichtige Punkte
- Wärtsilä liefert Australiens größtes DC-gekoppeltes Hybrid-Batteriesystem.
- Die Anlage soll 2028 in Betrieb gehen.
- Erweiterung der Wärtsilä-Kapazität in Australien auf 1,5 GW/5,5 GWh.
- DC-Kopplung verbessert Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Hybridanlagen.
- Nutzung der digitalen Energiemanagement-Plattform GEMs.
Ein Meilenstein für Australiens Energienetz
Das neue Projekt baut auf Wärtsiläs früherem DC-gekoppelten Vorhaben in Australien auf, dem 64 MW/128 MWh Fulham Solar Battery Hybrid-Projekt für Octopus Australia. Dieses wurde im April 2025 angekündigt und war eines der ersten großen DC-gekoppelten Hybridsysteme im NEM.
Die genaue Projekt- oder Entwicklerbezeichnung für das neue System hat Wärtsilä bisher nicht bekannt gegeben. Es wird jedoch erwartet, dass es sich um ein deutlich größeres Projekt handelt.
„Dieses Projekt ist signifikant größer als unser früheres DC-gekoppeltes Projekt und unterstreicht den Bedarf an dieser Art von Technologie für die Skalierung“, sagte David Hebert, Vizepräsident für globales Vertriebsmanagement bei Wärtsilä Energy Storage. „Es ist besonders aufregend, am größten DC-gekoppelten Projekt des Landes zu arbeiten; die DC-gekoppelte Technologie ist ein Durchbruch für hybride Anlagen und ein entscheidender Schritt zur Etablierung einer finanziell tragfähigen Zukunft der erneuerbaren Energien.“
Faktencheck
- 1,5 GW/5,5 GWh: Gesamtkapazität der Wärtsilä BESS-Anlagen in Australien nach Fertigstellung dieses Projekts.
- 2028: Geplantes Betriebsjahr des neuen Batteriespeichersystems.
- Viertes Quartal 2025: Zeitraum für die Auftragsbuchung des Projekts.
Die Vorteile der DC-Kopplung
DC-gekoppelte Systeme verbinden Solaranlagen und Batterien direkt über einen DC/DC-Wandler. Dies minimiert Energieverluste und ermöglicht die Nutzung von Solarenergie, die sonst ungenutzt bliebe.
Im Vergleich zu herkömmlichen AC-gekoppelten Systemen verbessern hybride DC-Kopplungen die Wirtschaftlichkeit des Projekts, die Systemeffizienz und die allgemeine Netzstabilität erheblich. Diese Technologie ist entscheidend für die Integration großer Mengen erneuerbarer Energien in das Stromnetz.
Hintergrundinformationen
Der australische Markt für hybride Solar-Batterie-Systeme hat in den letzten Jahren erheblich an Dynamik gewonnen. Entwickler erkennen zunehmend die betrieblichen und wirtschaftlichen Vorteile von Anlagen, die Solarenergieerzeugung und Batteriespeicherung am selben Standort kombinieren. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung der erzeugten Energie und eine bessere Netzintegration.
Digitale Steuerung für maximale Effizienz
Wärtsilä hat bestätigt, dass das Batteriesystem die digitale Energieverwaltungs- und Steuerungsplattform GEMs nutzen wird. Diese Plattform wurde bereits in zahlreichen großen BESS-Projekten in Australien erfolgreich eingesetzt.
Ein Beispiel dafür ist das Bungama BESS-Projekt von Amp Energy in Südaustralien mit einer Kapazität von 150 MW/300 MWh. Auch bei verschiedenen Phasen des Eraring BESS-Projekts in New South Wales mit 2,8 GWh kommt GEMs zum Einsatz.
Die GEMs-Plattform ist entscheidend für die Optimierung der Leistung und die Sicherstellung der Zuverlässigkeit dieser komplexen Energiespeichersysteme. Sie ermöglicht eine präzise Steuerung der Energieflüsse und eine schnelle Reaktion auf die Anforderungen des Netzes.
Frühe Erfolge und zukünftiges Potenzial
Das GPG-Hybridprojekt in Westaustralien zeigte bereits früh die Einführung hybrider Konfigurationen außerhalb des NEM. Es kombinierte 10,2 MW Solarkapazität mit einem 2 MW/1 MWh Batteriespeicher in der Kalbarri Microgrid.
Dieses 2023 eingeweihte Projekt war die erste netzgekoppelte große Hybrid-Solar-Batterie-Anlage in Westaustralien. Es demonstrierte das Potenzial von Hybridsystemen, Netzdienstleistungen zu erbringen und gleichzeitig die Nutzung erneuerbarer Energien zu maximieren.
Der Erfolg des GPG-Projekts etablierte technische und kommerzielle Präzedenzfälle für größere Hybridentwicklungen in den verschiedenen australischen Strommärkten. Dies ebnete den Weg für Projekte wie das aktuelle Wärtsilä-Vorhaben.
Australien auf dem Weg zur Energiewende
Die Größe von Wärtsiläs neuestem DC-gekoppelten Projekt spiegelt die Reifung der Technologie und ihre wachsende Akzeptanz unter den australischen Energiemarktteilnehmern wider. Obwohl spezifische Kapazitätsdetails für das neue Projekt nicht bekannt gegeben wurden, wird erwartet, dass es die früheren DC-gekoppelten Installationen des Unternehmens übertreffen wird.
Das Projekt wird einen erheblichen Beitrag zu Australiens Zielen für die Umstellung auf erneuerbare Energien leisten. Die Kombination aus Solarenergie und Batteriespeicherung ist ein Eckpfeiler dieser Transformation und hilft, die Netzstabilität zu gewährleisten, während der Anteil fossiler Brennstoffe reduziert wird.
Investitionen in solche Großprojekte sind entscheidend, um die Abhängigkeit von traditionellen Energiequellen zu verringern und eine nachhaltige Energiezukunft für Australien zu schaffen. Die Fähigkeit, Solarenergie effizient zu speichern und bei Bedarf ins Netz einzuspeisen, ist ein Game-Changer für die Energiewende.





