RWE hat mit dem Bau eines der größten Batteriespeichersysteme Deutschlands begonnen. Das Projekt in Gundremmingen, Bayern, wird eine Leistung von 400 Megawatt und eine Kapazität von 700 Megawattstunden haben. Es ist eine wichtige Investition in die Stabilität des deutschen Stromnetzes und die Energiewende.
Wichtige Punkte
- RWE baut Deutschlands größtes Batteriespeichersystem in Gundremmingen.
- Die Anlage hat eine Leistung von 400 MW und eine Kapazität von 700 MWh.
- Investitionssumme beträgt rund 230 Millionen Euro.
- Der Speicher soll 2028 in Betrieb gehen und das Stromnetz stabilisieren.
- Das Projekt nutzt die bestehende Netzanbindung des stillgelegten Kernkraftwerks.
Ein Meilenstein für die Energiewende in Bayern
Der Spatenstich für das riesige Batteriespeichersystem erfolgte am 29. Oktober in Anwesenheit des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder. Die Anlage entsteht direkt neben dem ehemaligen Kernkraftwerk Gundremmingen, das sich derzeit in der Stilllegung befindet. Dies ermöglicht die Nutzung der bereits vorhandenen Netzanbindung, was den Bauprozess erheblich vereinfacht und beschleunigt.
Die RWE-Investition beläuft sich auf etwa 230 Millionen Euro. Dieses Projekt unterstreicht das Engagement des Energiekonzerns für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Sicherung der Stromversorgung in Deutschland. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Speichersystems sind für das Jahr 2028 geplant.
Fakten zum Projekt
- Leistung: 400 Megawatt
- Kapazität: 700 Megawattstunden
- Dauer: 1,75 Stunden
- Kosten: ca. 230 Millionen Euro
- Inbetriebnahme: Erwartet 2028
- Komponenten: 200 Container-Einheiten, 100 Wechselrichter
Bedeutung für die Netzsicherheit
Die Integration von immer mehr volatilen erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarkraft stellt das Stromnetz vor große Herausforderungen. Batteriespeicher wie der in Gundremmingen spielen eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Netzes. Sie können überschüssigen Strom speichern, wenn viel Wind weht oder die Sonne scheint, und ihn bei Bedarf wieder abgeben.
„Gundremmingen bleibt ein Schlüsselstandort in der bayerischen Energieversorgung. Neben dem neuen Batteriespeicher sollen auch ein 55 Hektar großer Solarpark und ein Gaskraftwerk entstehen. Mit einer Leistung von 400 MW und einer Kapazität von über 700 MWh wird der Batteriespeicher das Netz stabilisieren, wenn kein Wind oder Sonnenlicht vorhanden ist.“
Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident
Diese Aussage von Ministerpräsident Söder verdeutlicht die strategische Bedeutung des Standorts Gundremmingen für die Energieinfrastruktur Bayerns. Das Batteriesystem wird als Puffer dienen und Schwankungen in der Stromerzeugung ausgleichen, was die Versorgungssicherheit erhöht.
Deutschland als attraktiver Markt für Batteriespeicher
In den letzten Jahren hat sich Deutschland zu einem der attraktivsten Märkte Europas für große Batteriespeicherinvestitionen entwickelt. Der Großhandelsenergiemarkt des Landes ist der tiefste in Europa und bietet somit große Chancen für Betreiber von Speichersystemen.
Regulierungsrahmen
Wichtige regulatorische Änderungen haben die Investitionen in Batteriespeicher zusätzlich gefördert. Dazu gehört eine Befreiung von den Netzentgelten für Lade- und Entladevorgänge für Batteriespeicherprojekte, die bis 2029 in Betrieb genommen werden. Diese Maßnahme reduziert die Betriebskosten erheblich und macht solche Projekte wirtschaftlich attraktiver.
Die Notwendigkeit für weitere Speicherkapazitäten wird in Deutschland weiter wachsen, da das Land den Ausbau von Wind- und Solarenergie massiv vorantreibt. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) forderte kürzlich den Ausbau von 100 Gigawattstunden (GWh) an Batteriespeichern bis 2030. Dies zeigt das enorme Potenzial und den Bedarf in diesem Sektor.
Technologie und Umfang des RWE-Projekts
Das Batteriespeichersystem von RWE in Gundremmingen wird aus 200 Container-Einheiten bestehen. Jede dieser Einheiten beherbergt Batteriemodule und die zugehörige Leistungselektronik. Ergänzt wird die Anlage durch 100 Wechselrichter, die den Gleichstrom der Batterien in Wechselstrom für das Netz umwandeln und umgekehrt.
Mit seiner Kapazität von 700 MWh wird das RWE-Projekt das derzeit größte Batteriespeichersystem in Deutschland übertreffen. Bisher hielt das 103,5 MW/238 MWh System von Eco Stor in Bollingstedt diesen Titel, das Anfang des Jahres in Betrieb genommen wurde. Auch die in der Pipeline befindlichen 300 MW/600 MWh Projekte von Eco Stor werden vom RWE-Projekt übertroffen.
Der Bau des Speichers ist ein komplexes Unterfangen, das eine sorgfältige Planung und Koordination erfordert. Die Expertise von RWE in der Energieinfrastruktur und im Projektmanagement ist hier entscheidend für den Erfolg.
Ausblick für die Energiespeicherung
Die Entwicklung in Gundremmingen ist ein klares Zeichen für die Dynamik im Bereich der Energiespeicherung. Solche Großprojekte sind unverzichtbar, um die deutschen Klimaziele zu erreichen und eine zuverlässige Energieversorgung in Zeiten der Energiewende zu gewährleisten.
Die Fähigkeit, große Mengen an Energie zu speichern und bei Bedarf schnell ins Netz einzuspeisen, wird immer wichtiger. Dies gilt insbesondere für die Integration von erneuerbaren Energien, deren Verfügbarkeit wetterabhängig ist. Der Batteriespeicher in Gundremmingen wird nicht nur zur Stabilisierung des bayerischen, sondern auch des gesamten deutschen Stromnetzes beitragen.
Die Investition in diese Technologie wird sich langfristig auszahlen, indem sie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert und einen nachhaltigen Energiemix fördert. Die Energiespeichertechnologie entwickelt sich rasant weiter, und Projekte wie das von RWE sind wegweisend für die Zukunft der Energieversorgung.





