Der britische Energieerzeuger Drax Group plant den Einstieg in den Bereich der Batteriespeichersysteme (BESS). Das Unternehmen hat eine Vereinbarung zur Übernahme von drei BESS-Projekten des Entwicklers Apatura mit einer Gesamtkapazität von 260 Megawatt (MW) getroffen. Diese Akquisition markiert Drax' ersten Schritt in den Sektor der Kurzzeit-Energiespeicherung.
Wichtige Fakten
- Drax erwirbt drei Batteriespeicherprojekte von Apatura.
- Die Projekte haben eine Gesamtleistung von 260 MW und eine Speicherkapazität von 520 MWh.
- Drax investiert 157,2 Millionen Pfund in gestaffelten Zahlungen.
- Die Anlagen sollen ab 2027 in Betrieb gehen.
- Dies ist Drax' erster Einstieg in den Batteriespeichersektor.
Strategischer Schritt für Drax
Die geplante Akquisition stellt einen wichtigen strategischen Schritt für Drax dar. Das Unternehmen, bekannt für seine Biomasse-Kraftwerke, erweitert damit sein Portfolio an flexiblen Energieerzeugungsanlagen. Die neuen Batteriespeicher sollen eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Stromnetzes spielen und die Integration erneuerbarer Energien fördern.
Die vereinbarten Zahlungen an Apatura belaufen sich auf insgesamt 157,2 Millionen Pfund Sterling. Diese Summe wird in Phasen zwischen 2025 und 2028 ausgezahlt. Die Auszahlungen sind an spezifische Baufortschritte und die erfolgreiche Lieferung der Projekte durch Apatura geknüpft. Dies gewährleistet eine risikominimierte Investition für Drax.
Faktencheck
- Gesamtkapazität: 260 MW
- Speicherdauer: Zwei Stunden (entspricht 520 MWh)
- Investitionssumme: 157,2 Millionen Pfund
- Standorte: Zwei in Schottland, einer in Nordengland
- Erste Inbetriebnahme: Geplant für 2027
Details der Batteriespeicherprojekte
Das Portfolio umfasst drei Projekte mit einer kombinierten Leistung von 260 MW und einer Speicherkapazität von 520 MWh, was einer zweistündigen Entladedauer entspricht. Die Standorte der geplanten Anlagen verteilen sich auf Schottland (zwei Projekte) und Nordengland (ein Projekt). Diese geografische Verteilung ist strategisch wichtig, um verschiedene Regionen des britischen Stromnetzes zu unterstützen.
Die Bauarbeiten für die Anlagen sind für 2026 vorgesehen. Die erste Anlage soll bereits im Jahr 2027 ans Netz gehen. Die vollständige Inbetriebnahme aller drei Projekte wird im ersten Quartal 2026 erwartet, wobei die Akquisitionen der ersten beiden Projekte voraussichtlich 2025 abgeschlossen werden.
„Diese Akquisition ist unsere erste Investition in Kurzzeit-Speicher als Teil unseres FlexGen-Portfolios“, erklärte Will Gardiner, CEO der Drax Group. „In Kombination mit unseren Langzeit-Energiespeichern, flexiblen Erzeugungsanlagen und der erneuerbaren Energie aus Biomasse werden wir in der Lage sein, 4,4 GW an abrufbarer Leistung bereitzustellen, um die Nachfrage zu decken.“
Die Rolle von Energiespeichern im Stromnetz
Batterie-Energiespeichersysteme (BESS) sind entscheidend für die Modernisierung und Stabilisierung moderner Stromnetze. Sie können überschüssige Energie speichern, die beispielsweise von Wind- oder Solaranlagen erzeugt wird, und diese bei Bedarf schnell wieder ins Netz einspeisen. Dies hilft, Schwankungen in der Stromerzeugung auszugleichen und die Netzstabilität zu verbessern.
Die Fähigkeit zur Kurzzeitspeicherung ist besonders wichtig, um schnelle Lastspitzen abzufangen und Engpässe im Netz zu vermeiden. Durch die Bereitstellung von 520 MWh Speicherkapazität können die neuen Drax-Anlagen einen signifikanten Beitrag zur Netzresilienz leisten.
Hintergrund: Drax Group
Die Drax Group ist ein führender Energieerzeuger im Vereinigten Königreich. Das Unternehmen ist bekannt für sein großes Biomasse-Kraftwerk, das ursprünglich als Kohlekraftwerk betrieben wurde und schrittweise auf Biomasse umgestellt wurde. Drax engagiert sich stark für die Dekarbonisierung des Energiesektors und investiert in verschiedene Formen flexibler und erneuerbarer Energieerzeugung.
Das Unternehmen verfolgt eine Strategie, die auf eine Kombination aus flexibler Erzeugung, erneuerbaren Energien und Speichersystemen setzt, um eine zuverlässige und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.
Ausblick auf die zukünftige Energieversorgung
Die Investition von Drax in Batteriespeicher unterstreicht den wachsenden Trend zu flexiblen Energielösungen. Mit der zunehmenden Integration von Wind- und Solarenergie in das Stromnetz steigt der Bedarf an Speicherkapazitäten, um die intermittierende Natur dieser Quellen auszugleichen.
Die Kombination aus Langzeit- und Kurzzeit-Energiespeichern, wie sie Drax anstrebt, bietet eine umfassende Lösung für die Herausforderungen der Energiewende. Die Möglichkeit, 4,4 GW abrufbarer Leistung bereitzustellen, positioniert Drax als wichtigen Akteur im Übergang zu einem kohlenstoffarmen Energiesystem.
Diese Entwicklung ist ein klares Zeichen dafür, dass große Energieunternehmen aktiv in neue Technologien investieren, um ihre Portfolios zukunftsfähig zu machen und die Anforderungen an eine stabile und nachhaltige Energieversorgung zu erfüllen. Die Energiespeicher werden nicht nur zur Netzstabilisierung beitragen, sondern auch die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energieerzeugung verbessern.





