Die Sommer werden heißer, und die Nachfrage nach effektiven Kühllösungen steigt. Doch welche Klimaanlage ist die richtige Wahl für Ihr Zuhause? Wir beleuchten die Unterschiede zwischen Monoblock- und Split-Geräten, ihre Vor- und Nachteile sowie wichtige Aspekte beim Kauf und der Nutzung.
Wichtige Erkenntnisse
- Monoblock-Geräte sind mobil und günstig, aber weniger effizient und lauter.
- Split-Geräte kühlen effizienter, sind leiser und oft mit Heizfunktion ausgestattet, erfordern aber eine Fachinstallation und Vermietererlaubnis.
- Die Kühlleistung und das Energielabel sind entscheidend für die Auswahl.
- Ventilatoren bieten eine kostengünstige und energieeffiziente Alternative zur Temperaturregulierung.
- Wärmepumpen mit Kühlfunktion sind eine förderfähige Option beim Heizungstausch.
Monoblock-Geräte: Flexibel, aber mit Einschränkungen
Monoblock-Klimaanlagen, auch Kompaktgeräte genannt, sind eine beliebte Wahl für diejenigen, die eine flexible und sofort einsetzbare Kühllösung suchen. Diese Geräte sind kompakt gebaut und benötigen lediglich eine Steckdose. Sie sind in Baumärkten und Elektrofachgeschäften erhältlich und kosten in der Regel bis zu 1000 Euro.
Es gibt zwei Hauptversionen: Geräte mit einem Abluftschlauch und solche mit zwei Schläuchen. Die Zweischlauch-Geräte arbeiten in der Regel effizienter. Sie nutzen Außenluft, um die Wärme abzuführen. Einschlauch-Geräte hingegen verwenden einen Teil der gekühlten Raumluft für den Wärmetransport. Der Abluftschlauch muss dabei durch ein geöffnetes Fenster oder eine Tür geführt werden, wodurch warme Außenluft wieder in den Raum gelangt und die Effizienz mindert.
Faktencheck Monoblock
- Kosten: bis zu 1000 Euro
- Mobilität: Hoch, da keine feste Installation
- Kühlleistung: Benötigt 30 bis 45 Minuten, um einen 14 m² Raum von 30°C auf 24°C zu kühlen (Stiftung Warentest).
- Effizienz: Geringer als Split-Geräte, besonders Einschlauch-Modelle.
Besonders in größeren Räumen, Dachgeschosswohnungen oder Zimmern mit direkter Sonneneinstrahlung können Monoblock-Geräte an ihre Grenzen stoßen. Sie haben oft Schwierigkeiten, die gewünschte Temperatur effektiv zu erreichen und zu halten.
Split-Geräte: Effizient und leistungsstark
Split-Klimaanlagen stellen die leistungsstärkere Alternative dar. Sie sind fest installierte Systeme, die aus zwei Einheiten bestehen: einer Inneneinheit, die die Raumluft kühlt, und einer Außeneinheit, die die Wärme nach außen abgibt. Die beiden Einheiten sind durch dünne Leitungen miteinander verbunden, die durch eine kleine Bohrung in der Außenwand geführt werden.
Die Installation von Split-Geräten ist komplexer. Sie muss von einer qualifizierten Fachkraft für Klima- und Kältetechnik durchgeführt werden, da sie Kältemittel enthalten und ein spezieller Kältemittelkreis eingerichtet werden muss. Mieter benötigen zudem die Erlaubnis ihres Vermieters für die Installation.
"Split-Geräte kühlen deutlich schneller und effizienter als Monoblöcke. Die besten Modelle schaffen es, einen 14 Quadratmeter großen Raum in weniger als 5 Minuten von 30 auf 24 Grad Celsius abzukühlen", so die Ergebnisse der Stiftung Warentest.
Ein großer Vorteil ist ihre hohe Effizienz. Sie entfeuchten zudem die Raumluft, was das Wohlbefinden steigert. Viele Split-Geräte bieten auch eine zusätzliche Heizfunktion, was sie zu einer vielseitigen Lösung für das ganze Jahr macht. Die Kosten für ein Split-Gerät liegen bei bis zu 2600 Euro, zuzüglich Installationskosten.
Klimaanlage vs. Klimagerät
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe oft synonym verwendet. Technisch gibt es Unterschiede: Ein Klimagerät kühlt primär die Raumluft. Eine Klimaanlage (Raumlufttechnische Anlage, RLT-Anlage) bietet zusätzliche Funktionen wie Luftreinigung, Feuchtigkeitsregulierung sowie Be- und Entlüftung. Im Folgenden verwenden wir den Begriff 'Klimaanlage' als Oberbegriff.
Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Die Wahl der richtigen Klimaanlage hängt von mehreren Faktoren ab. Der wichtigste Aspekt ist die Kühlleistung. Eine zu geringe Leistung bedeutet, dass das Gerät länger braucht, um den Raum zu kühlen, oder die gewünschte Temperatur gar nicht erst erreicht.
Folgende Punkte beeinflussen die benötigte Kühlleistung:
- Größe des Raumes und der Fenster
- Zustand der Außenwände (Dämmung)
- Lage der Räume (Sonneneinstrahlung)
- Wärmequellen im Raum (Personen, Geräte, Beleuchtung)
- Vorhandener Sonnenschutz (Rollläden, Jalousien)
Es empfiehlt sich, für die genaue Bestimmung der Kühlleistung eine qualifizierte Fachkraft zu Rate zu ziehen.
Das Energielabel verstehen
Das Energielabel liefert wichtige Informationen auf einen Blick. Achten Sie auf die Energieeffizienzklasse (A+++ bis D). Diese Klasse beschreibt die Effizienz im Vergleich zu anderen Geräten des gleichen Typs, nicht den absoluten Stromverbrauch. Für Split-Geräte ist der SEER-Wert (Seasonal Energy Efficiency Ratio) wichtig: Ein höherer SEER-Wert bedeutet weniger Stromverbrauch für die gleiche Kühlleistung. Das Label zeigt auch den jährlichen Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) bei einer angenommenen Betriebsdauer von 350 Stunden pro Jahr.
Auch die Lautstärke spielt eine Rolle, besonders bei Geräten, die im Schlafzimmer eingesetzt werden. Die Angabe in Dezibel (dB) auf dem Energielabel hilft hier. Werte unter 50 dB gelten als leise. Bei Split-Geräten ist zu bedenken, dass die Außeneinheit Geräusche verursachen kann, die Nachbarn stören könnten. Die Geräuschentwicklung von Split-Geräten liegt oft zwischen 48 dB und 55 dB.
Tipps für den effizienten Einsatz von Klimaanlagen
Um Strom zu sparen und die Lebensdauer Ihrer Klimaanlage zu verlängern, beachten Sie folgende Hinweise:
- Schalten Sie die Klimaanlage nur bei Bedarf ein, zum Beispiel kurz vor dem Zubettgehen.
- In der Nacht ist es oft effektiver, die Klimaanlage auszuschalten und stattdessen die Fenster zu öffnen, wenn die Außentemperatur gesunken ist.
- Regelmäßige Wartung ist wichtig, besonders bei Split-Geräten. Entfernen Sie Kondenswasser und reinigen Sie Verdampfer und Filter. Dies sichert einen störungsfreien Betrieb und vermeidet hygienische Probleme.
- Nutzen Sie ein Strommessgerät, um den tatsächlichen Verbrauch von Monoblock-Geräten zu ermitteln. Viele Verbraucherzentralen bieten diese Geräte zur kostenlosen Ausleihe an.
Alternativen zur Klimaanlage: Kühlen ohne hohe Kosten
Bevor Sie über die Anschaffung einer Klimaanlage nachdenken, gibt es viele Möglichkeiten, die Wärme in Ihren Räumen zu reduzieren:
- Wärmequellen vermeiden: Schalten Sie elektrische Haushaltsgeräte, ältere Unterhaltungselektronik (Computer) und energieintensive Leuchtmittel (Halogenlampen, Energiesparlampen) aus, wenn sie nicht benötigt werden.
- Sonnenschutz: Installieren Sie außenliegenden Sonnenschutz an Fenstern, insbesondere an der Südseite und an Dachflächenfenstern. Dies verhindert, dass die Sonnenwärme überhaupt erst in den Raum gelangt.
- Richtig lüften: Lüften Sie nur in den kühleren Morgen- und Abendstunden. Tagsüber bleiben Fenster und Türen geschlossen, um die Hitze draußen zu halten.
- Dämmung und Fenster: Eine gute Wärmedämmung und moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung reduzieren im Sommer die Wärmeeinstrahlung und halten im Winter die Wärme drinnen.
Ventilatoren: Die einfache Lösung
Ein Ventilator kann die Raumtemperatur nicht senken, aber er sorgt für eine angenehme Abkühlung, indem er die Luft bewegt. Bewegte Luft fühlt sich kühler an als stehende Luft. Ventilatoren sind bereits ab 20 Euro erhältlich und damit deutlich günstiger als Klimaanlagen. Auch die Betriebskosten sind minimal: Selbst bei 10 Stunden täglichem Betrieb über 90 Tage im Jahr liegen die Stromkosten im Durchschnitt unter 5 Euro. Für Ventilatoren gibt es kein Energielabel.
Luft-Luft-Wärmepumpen: Heizen und Kühlen in einem
Wenn Sie einen Heizungstausch planen, könnte eine Luft-Luft-Wärmepumpe eine interessante Alternative sein. Ihre Technik ähnelt der von Split-Klimaanlagen. Diese Wärmepumpen sind primär zum Beheizen von Räumen gedacht, verfügen aber oft über eine integrierte Kühlfunktion. Ein großer Vorteil ist, dass Luft-Luft-Wärmepumpen über die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) förderfähig sein können, wenn sie auf der Liste der förderfähigen Anlagen stehen. Dies macht sie zu einer attraktiven und nachhaltigen Lösung für das ganze Jahr.
Die Entscheidung für die richtige Kühllösung hängt von individuellen Bedürfnissen, dem Budget und den baulichen Gegebenheiten ab. Eine sorgfältige Planung und die Berücksichtigung aller Optionen helfen, die beste Wahl zu treffen.





