Victoria steht kurz davor, Australiens größtes Batteriespeichersystem (BESS) zu beherbergen. Der Portland Energy Park von Pacific Green, ein ambitioniertes Projekt mit einer Kapazität von 1 Gigawatt (GW) und 2,5 Gigawattstunden (GWh), hat die entscheidende bundesstaatliche Umweltgenehmigung erhalten. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende in Australien und festigt Victorias Position als führender Standort für Energiespeichertechnologien.
Wichtige Punkte
- Portland Energy Park erhält finale Umweltgenehmigung.
- Projektvolumen: 1 GW / 2,5 GWh, Investition von 1,3 Milliarden AUD.
- Standort ist strategisch wichtig für Netzstabilität nahe der Portland Aluminium Smelter.
- Nutzung von Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Batterietechnologie.
- Phasenweise Inbetriebnahme ab dem dritten Quartal 2026 geplant.
Ein Meilenstein für Australiens Energiezukunft
Der Portland Energy Park, ein Projekt im Wert von 1,3 Milliarden australischen Dollar (ca. 840 Millionen US-Dollar), hat die finale Umweltgenehmigung nach dem Environment Protection and Biodiversity Conservation (EPBC) Act erhalten. Dies ist die letzte große umweltrechtliche Hürde für das Vorhaben. Zuvor hatte die Regierung des Bundesstaates Victoria das Projekt bereits im Rahmen ihres Development Facilitation Programms beschleunigt genehmigt.
Die Prüfung durch die Bundesbehörden konzentrierte sich auf mögliche Auswirkungen des Projekts auf national bedeutsame Umweltgüter, darunter bedrohte Arten und Ökosysteme. Die nun erteilte Genehmigung bestätigt, dass das Projekt die strengen Umweltauflagen erfüllt.
Faktencheck
- Kapazität: 1 GW / 2,5 GWh
- Technologie: Lithium-Eisenphosphat (LFP)
- Standort: 40 Hektar großes Industriegebiet neben der Portland Aluminium Smelter
- Investition: 1,3 Milliarden AUD
- Geplante Inbetriebnahme: Erste Phase Q3 2026
Technologie und Standortwahl
Das Batteriespeichersystem wird aus vier 250-Megawatt-Einheiten bestehen, die zusammen die beeindruckende Gesamtkapazität von 1 GW / 2,5 GWh erreichen. Pacific Green setzt dabei auf Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Batterietechnologie, die in etwa 200 Container-Einheiten untergebracht wird. Diese Einheiten sind mit modernen Brandunterdrückungssystemen und Temperaturmanagement ausgestattet, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten.
Der gewählte Standort, ein etwa 40 Hektar großes Industriegelände angrenzend an die Portland Aluminium Smelter im Südwesten Victorias, ist strategisch günstig. Er ermöglicht es dem Projekt, wichtige Netzstabilisierungsdienste in einer Region mit hohem industriellem Strombedarf bereitzustellen. Die Anlage wird über eine eigene Umspannstation an das Nationale Elektrizitätsnetz (NEM) angebunden, die wiederum mit der bestehenden Übertragungsinfrastruktur verbunden ist.
„Die Sicherung der bundesstaatlichen Umweltgenehmigung ist ein entscheidender Fortschritt für den Portland Energy Park. Dies ebnet den Weg für detaillierte Planungs- und Beschaffungsaktivitäten.“
Victorias Rolle als Vorreiter
Victoria hat sich als führender Bundesstaat in Australien für den Ausbau von Batteriespeichern etabliert. Der Bundesstaat war der erste in Australien, der die 1-GW-Lademarke für BESS überschritten hat. Dies unterstreicht Victorias Engagement für die Beschleunigung der Energiewende hin zu erneuerbaren Energien.
Pacific Green plant die Entwicklung der Anlage in Phasen über einen Zeitraum von 36 Monaten. Die erste 250-MW-Einheit soll bereits im dritten Quartal 2026 in Betrieb gehen, gefolgt von weiteren 250-MW-Erweiterungen in sechsmonatigen Intervallen. Dieser gestaffelte Ansatz ermöglicht es dem Unternehmen, flexibel auf Marktbedingungen zu reagieren und gleichzeitig kontinuierlich Kapazität in das Stromnetz einzuspeisen.
Hintergrund: EPBC Act
Der Environment Protection and Biodiversity Conservation Act (EPBC Act) ist das zentrale Umweltgesetz Australiens. Er schützt die nationale Umwelt und das Kulturerbe, insbesondere bedrohte Arten und ökologische Gemeinschaften. Projekte, die potenziell erhebliche Auswirkungen auf diese Bereiche haben könnten, müssen eine umfassende Prüfung durchlaufen und eine Genehmigung nach diesem Gesetz erhalten.
Pacific Greens Engagement in Australien
Der Portland Energy Park ist Pacific Greens zweites Großprojekt für Batteriespeicher in Australien. Das Unternehmen entwickelt bereits das Limestone Coast BESS in Südaustralien, wo die erste 250-MW/1.000-MWh-Phase im Bau ist. Dieses Engagement in zwei Bundesstaaten zeigt die strategische Bedeutung des australischen Marktes für Pacific Green, der durch eine Kapitalbeschaffung von 77 Millionen AUD für australische Projekte untermauert wurde.
Das Unternehmen verwaltet ein globales Speicherportfolio von insgesamt 11 GWh, wovon 7 GWh auf Australien und 4 GWh auf europäische Märkte entfallen. Pacific Green hat zudem wichtige Abnahmevereinbarungen auf dem australischen Markt gesichert, darunter einen 1,5-GWh-Tolling-Deal mit Zen Energy, der drei Batteriespeichersysteme in Australien umfasst.
Zukünftige Partnerschaften und Kapazitätserweiterung
Um die Entwicklung seines internationalen Portfolios weiter voranzutreiben, hat Pacific Green Energy Group eine Absichtserklärung mit Trina Storage über 5 GWh Batteriespeichersysteme für den Zeitraum 2026 bis 2028 unterzeichnet. Diese Partnerschaft unterstreicht die langfristige Strategie von Pacific Green, seine Kapazitäten global auszubauen und die Energiewende aktiv mitzugestalten.
Die Investitionen in solche großflächigen Batteriespeicher sind entscheidend, um die Volatilität der erneuerbaren Energien auszugleichen und eine zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten. Victorias Fortschritte in diesem Bereich dienen als Modell für andere Regionen, die ebenfalls ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren möchten.





